Einträge von Ester Hahn

DIE AMTSNIEDERLEGUNG DURCH DEN GESCHÄFTSFÜHRER EINER „EIN-MANN-GMBH“: RISIKO DER UNWIRKSAMKEIT WEGEN RECHTSMISSBRAUCHS

Der Geschäftsführer einer GmbH kann grundsätzlich jederzeit und fristlos durch einseitige Erklärung seine Organstellung beenden. Allerdings unterliegt diese Amtsniederlegung gewissen Schranken. Insbesondere wenn es sich um den alleinigen Gesellschafter-Geschäftsführer einer GmbH (sog. Ein-Mann-GmbH) handelt und sich die Gesellschaft in einer wirtschaftlich schwierigen Situation befindet, ist Vorsicht geboten. In einem solchen Fall besteht das Risiko, dass […]

KLARSTELLENDES URTEIL DES BGH ZUR VERTRETUNGSZUSTÄNDIGKEIT BEI HANDELN DER AG GEGENÜBER VORSTANDSMITGLIEDERN

Gemäß § 112 AktG wird die AG durch den Aufsichtsrat vertreten, soweit sie gegenüber dem Vorstand handelt. Der BGH hat jüngst darüber entschieden, wann ein solches Handeln gegenüber dem Vorstand nicht vorliegt und dabei die für das Insichgeschäft nach § 181 BGB geltenden Grundsätze zur Anwendung gebracht. Was bedeutet diese Klarstellung im Einzelfall für die […]

RECHTSSCHUTZMÖGLICHKEITEN IM RAHMEN VON GLEICHZEITIGEN BETRIEBSPRÜFUNGEN

Informationen sind heutzutage nicht nur viel Geld wert, sondern häufig auch eines der wichtigsten Assets eines Unternehmens. Die Finanzverwaltung möchte diese Informationen ohne die Kenntnis des Steuerpflichtigen oder Abwehrmöglichkeiten an andere Länder übermitteln. Das Steuerrecht bietet darüber hinaus nur unzureichend Schutz, sodass die aufmerksame Teilnahme an der Betriebsprüfung entscheidend für den Schutz der Informationen wird.

GEPLANTE ÄNDERUNG DER ENTSENDERICHTLINIE

In der Entsenderichtlinie aus dem Jahr 1996 sind bestimmte Mindestbedingungen für die Beschäftigung von Arbeitnehmern bei Auslandseinsätzen innerhalb der Europäischen Union vorgesehen, die durch das Arbeitnehmerentsendegesetz in Deutschland umgesetzt sind. Die europäische Kommission hat im März 2016 eine Überarbeitung der Richtlinie mit dem Ziel eingeleitet, für entsandte Arbeitnehmer weiter an das Niveau des Einsatzstaates angeglichene […]

WARRANTY & INDEMNITY-VERSICHERUNGEN BEI UNTERNEHMENSVERKÄUFEN – ECHTER MEHRWERT ODER ÜBERFLÜSSIGE MODEERSCHEINUNG?

Warranty & Indemnity-Versicherungen (W&I) werden immer häufiger bei Unternehmenskäufen genutzt. Akteure im M&A-Geschäft sollten sich mit der grundsätzlichen Funktionsweise dieses „Tools“ vertraut machen. Dies gilt vor allem deshalb, weil bei vielen Bieterverfahren der Verkäufer eine W&I-Versicherung inzwischen als Bedingung für die Abgabe eines Gebotes verlangt.

RISIKO DOPPELTER INANSPRUCHNAHME BEI ABGABE EINER HARTEN (EXTERNEN) PATRONATSERKLÄRUNG

Patronatserklärungen sind ein in der Praxis weit verbreitetes Mittel der Forderungsabsicherung. Aus Sicht des Sicherungsgebers liegt der Vorteil gegenüber anderen Sicherungsmitteln – wie etwa der Bürgschaft oder Garantieerklärung – vor allem in der Flexibilität, grundsätzlich frei über die Form der Erfüllung der übernommenen Einstandspflicht entscheiden zu können. Damit dieser Vorteil nicht zur unerwarteten Haftungsfalle wird, […]

WIEDEREINFÜHRUNG DER STEUERFREIHEIT VON SANIERUNGSGEWINNEN

Mit Gesetz vom 27. Juni 2017 wurde die Steuerfreiheit von Sanierungsgewinnen (wieder) angeordnet. Die Neuregelungen treten aber erst in Kraft, wenn die EU-Kommission die gesetzliche Neuregelung beihilferechtlich absegnet. Das neue Gesetz soll rückwirkend für alle Schuldenerlasse/Sanierungsgewinne ab dem 8. Februar 2017 gelten; für Fälle davor gilt laut Finanzverwaltung aus Vertrauensschutzgründen die alte Rechtslage.

PAUKENSCHLAG AUS KARLSRUHE: DER WEGFALL DES VERLUSTVORTRAGS BEI SCHÄDLICHEM BETEILIGUNGSERWERB NACH § 8c ABS. 1 SATZ 1 KSTG IST VERFASSUNGSWIDRIG

Das Bundesverfassungsgericht hat mit Beschluss vom 29. März 2017 die Verfassungswidrigkeit des teilweisen Wegfalls des Verlustabzugs im Falle eines schädlichen Anteilseignerwechsels von über 25% bis 50% für alle Gesetzesfassungen von 2008 bis 2015 festgestellt. Der Gesetzgeber ist verpflichtet, bis 31. Dezember 2018 rückwirkend für die Zeit vom 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2015 eine […]

ALLES UNKLAR – BGH-ENTSCHEIDUNG ZUR SCHIEDSFÄHIGKEIT VON BESCHLUSSMÄNGELSTREITIGKEITEN IN PERSONENGESELLSCHAFTEN

Streiten Gesellschafter über die Wirksamkeit von Gesellschafterbeschlüssen, besteht oft ein Interesse an einer schnellen und vor allem geräuschlosen Klärung außerhalb des ordentlichen Rechtswegs. Die Besonderheiten des deutschen Gesellschaftsrechts machten gesellschaftsvertragliche Schiedsvereinbarungen für Beschlussmängelstreitigkeiten bisher schwierig, vor allem bei Kapitalgesellschaften wie der GmbH, aber auch bei Personengesellschaften wie der KG und der GmbH & Co. KG. […]

VERSCHÄRFUNG DER REGELUNGEN ZUR PRÜFMÖGLICHKEIT AUSLÄNDISCHER INVESTITIONEN IN DEUTSCHLAND

Die Bundesregierung hat mit Wirkung zum 18. Juli 2017 die Regelungen zur Prüfung des vollständigen oder teilweisen Erwerbs deutscher Unternehmen durch ausländische Investoren verschärft. Die Prüfungskriterien bleiben zwar vorerst, ob eine Übernahme oder ein Beteiligungserwerb wesentliche Sicherheitsinteressen oder die öffentliche Sicherheit und Ordnung der Bundesrepublik Deutschland gefährden. Die Auslegung dieser unbestimmten Begriffe unterliegt aber dem […]